If flying was the language of men, soaring would be its poetry.

So siehts aus ...

02.10.2013 20:39

Sportsoldat – Eine Chance für junge Segelflieger

 

Liebe Sportfreunde/ -innen, Kameraden und leidenschaftliche Segelflieger,

am Anfang des  Jahres ging ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Meiner Bewerbung als Sportsoldat der Sportfördergruppe der Bundeswehr im Bereich Segelflug  wurde stattgegeben und ich trat voller Freude und Hoffnung auf ein erfolgreiches fliegerisches Jahr meinen freiwilligen Wehrdienst an. Am Tage des Gelöbnisses hoffte ich, wie angekündigt einen Vertreter des DAeCs zu treffen und so die Modalitäten und Personalien rund um das Sportsoldatenjahr zu erfahren. Leider war von unserem Dachverband niemand anwesend. Das sollte meiner Freude jedoch keinen Abbruch tun und so startete ich nach der Grundausbildung mit weiteren Fliegerkameraden in den sportlichen Abschnitt des Sportsoldatenjahres. Den Bundestrainer Uli Gmelin lernte ich fliegerisch, nachdem wir mehrmals telefonischen und persönlichen Kontakt in Bückeburg hatten,  während des Trainingsaufenthaltes in Frankreich kennen und wir hatten einen schönen gemeinsamen Flug. Eigenständig organisierten wir, die Sportsoldaten, weitere Trainingsaufenthalte in Österreich, Bosnien und in Deutschland. Fliegerisch hatte ich dadurch einen hohen Wissenszuwachs, welcher letztendlich mit dazu beigetragen hat, dass meine Teilnahme an fünf Wettkämpfen mit fünf tollen Pokalplätzen belohnt wurde. Die Internationale Militärmeisterschaft in Holzdorf konnte ich als bester Junior abschließen. Also eigentlich sowohl dienstlich als Sportsoldat der Bundeswehr als auch als passionierter Segelflieger eine tolle, erfolgreiche Saison.

Mehrfach konnte ich dazu den Förderflieger des Fördervereins für Sportsoldaten, die „YB“ (Discus 2b) nutzen. Da ich im allgemeinen keinen Zugriff auf solche Technik habe, war dies natürlich für mich ein großes Plus und deshalb habe ich von Anfang an auch viel Energie und Aufwand in den äußeren als auch den technischen Zustand des Fliegers gesteckt. Alle Maßnahmen waren im Vorfeld mit dem Bundestrainer abgesprochen und legitimiert. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich leider nicht ahnen, dass ich mir dies alles hätte schriftlich geben lassen müssen. Zwischen meinen Nutzungen des Fliegers wurde dieser auch an andere Personen verchartert und so kam es leider dazu, dass jedes Mal, wenn ich das Flugzeug wieder übernahm, sich dieses in einem unhaltbaren und zum Teil verkehrsuntüchtigen  Zustand befand. Somit steckten ich und hilfsbereite Fliegerkameraden  unzählige Arbeitsstunden und eigene finanzielle Mittel in das Flugzeug. Leider ohne Dank und mit Anmahnungen der Rechnungsbegleichungen.

Höhepunkt war die verspätete Übergabe des Flugzeuges an mich in Zwickau, was den Verlust meines Pflichttrainingstages nach sich zog und auf Grund des katastrophalen Zustandes des Flugzeuges eine Nachtschicht meinerseits erforderte. Das Flugzeug und der Hänger wiesen neben einem schmutzigen Zustand auch wesentliche technische Defekte auf. Das Schlimmste jedoch war, dass mir der Trailer in nicht verkehrstüchtigem Zustand – mit gebrochener Deichsel! – übergeben wurde. Jeder kann sich selbst ein Urteil über den Sachverhalt des Transportes eines Segelflugzeuges in einem Trailer mit gebrochener Deichsel von Leszno / Polen bis nach Zwickau,  bilden. Sofort nach Übernahme und Protokollierung des Zustandes informierte ich den Bundestrainer und den stellvertretenden Trainer. Während meiner  Teilnahme am Wettkampf in Zwickau versuchte ich alles Mögliche, um eine Reparatur des Hängers zu erreichen. Leider erfolglos. Auch kam von Seiten des Bundestrainers oder des Stellvertreters keine Unterstützung. Geplant war nach dem Wettkampf in Zwickau mit dem Flugzeug nach Frankreich zum Training zu fahren. Also lief uns die Zeit davon. Zeitgleich mit Beendigung des Wettkampfes in Zwickau, beendete die Hängerfirma Spindelberger ihren Sommerurlaub und sagte mir die schnellstmögliche Reparatur des Hängers oder die Übersendung der neuen Deichsel, zwecks Reparatur vor Ort, zu. Da der Hänger nicht verkehrstüchtig war, kam also nur eine Reparatur vor Ort in Zwickau in Frage. Nun nahm das Unheil seinen Lauf…. Ich sprach dies mit dem Bundestrainer Uli Gmelin ab, bot auch die Begleitung der Maßnahme vor Ort an, aber der Bundestrainer konnte sich  meinem Vorschlag, der schnellen Lieferung per Paketdienst nach Zwickau nicht anschließen. Somit entspann sich ein Disput, welcher schlussendlich dazu führte, dass der Bundestrainer mir in den darauffolgenden 24 h mitteilte, dass er meine Abberufung als Spitzensportler des DAeC beantragt hat und bereits alles dazu erforderliche in die Wege geleitet hat.

Wenn man gemeinsam Projekte angeht, stolpert man manchmal auch über Probleme, welche gemeinsam auf Augenhöhe geklärt werden müssen. Jeder der mich kennt und sich die Mühe macht mich kennenzulernen, weiß dass ich zeitweise emotional, aber auch ehrlich und offen reagiere.

Für ein Gespräch mit mir stand der Bundestrainer seitdem nicht mehr zur Verfügung.

Da ich mir vollkommen vor den Kopf geschlagen vorkam – mir war und ist bis heute weder eine Verfehlung auf bundeswehrdienstlichem noch auf dem sportlichen Bereich bekannt, wandte ich mich umgehend mit der Bitte um Aufklärung an die Bundeskommission des DAeC. Zum Teil erhielt ich ausweichende Auskünfte und teilweise gar keine Rückmeldungen.

Trauriger Fakt ist, dass sich nun dieser „Schwebezustand“ meines Sportsoldatendaseins bereits in die fünfte Woche zieht, meine kompletten Trainingsmaßnahmen seit dem gestoppt wurden, viele Gerüchte und Unwahrheiten über mich verbreitet wurden und werden. Schriftlich wurde ich zur Stellungnahme gegenüber der Bundeskommission aufgefordert, alle offenen Fragen und Vorwürfe wurden von meiner Seite ausgeräumt bzw. richtig gestellt. Aber eine Entscheidung wurde mir auch gestern, während eines persönlichen Gespräches mit drei Mitgliedern der Buko nicht in Aussicht gestellt. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass diese, ohne Rücksicht auf meine eigentliche Berufung als Sportsoldat,  solange hinausgeschoben wird, bis das Sportsoldatenjahr zu Ende ist.

Laut der Bundeskommission ist die Vertrauensstellung des Bundestrainers mir gegenüber arg geschädigt und ausschlaggebend für die Diskussionen. Leider hat mich dabei niemand gefragt, wie meine Vertrauensstellung dem Bundestrainer gegenüber ist. Für ein klärendes Gespräch steht er offensichtlich nicht zur Verfügung. Das empfinde ich als sehr bedauerlich. Ich finde es  beschämend, dass ein Problem, welches ich nicht zu vertreten hatte, auf mich abgeschoben und zum Anlass genommen wird, nach Gründen zu suchen, meinen fliegerischen Werdegang zu beeinflussen. Alle bisherigen Schritte, welche eine schnelle Klärung der Angelegenheit ermöglichen sollte, haben meine Fliegerkameraden, meine Familie und ich unternommen. Mit großem Bedauern musste ich den traurigen Zustand erkennen, dass die Bundeskommission offensichtlich nicht an einer beidseitigen Klärung interessiert ist.

Bevor weitere Gerüchte und Mutmaßungen in den Umlauf geraten, könnt ihr mich gern kontaktieren. In der Hoffnung, dass alle Beteiligten ihre Kräfte zur Klärung mobilisieren, verbleibe ich mit Fliegergrüßen – euer Florian Heilmann.